Musik verbindet – auch in der Bergbautradition. Ein noch nie dagewesenes und einzigartiges Zusammenspiel wird das Gemeinschaftskonzert des Sinfonieorchesters vom Musikverein „Glückauf“ Anthrazit Ibbenbüren und des Ruhrkohle-Chors, dem größten deutschen Bergmannschor. Vor einer stimmungsvollen Kulisse im Musikpavillon des Grugaparks Essen spielen Orchester und Chor gemeinsam aus Anlass des 20jährigen Jubiläums des Musikvereins „Glückauf“ Anthrazit Ibbenbüren e.V. Im Jubiläumsjahr geht der Musikverein auf Konzertreise und eine Station führt nach Essen. Das Jubiläumskonzert ist ein Benefizkonzert und die Musikerinnen, Musiker und Sänger spielen zu Gunsten des Kinderschutzbundes Essen e.V. Seit 55 Jahren schützt und fördert der Kinderschutzbund Essen e.V. gefährdete und benachteiligte Kinder in seinen stadtweit 24 Einrichtungen und Projekten.
Es wird ein weiteres Schutzhaus gebaut, um Kindern in Not zu helfen, Obhut zu geben und neue Lebensperspektiven zu schenken. Mit dem Erlös des Benefizkonzertes wird dieses Projekt unterstützt.
Das Programm führt die Zuhörerinnen und Zuhörer durch die Welt der Opern, bietet aber auch Stücke aus bekannten Musicals und traditionelle bergmännische Lieder.
Der Musikverein „Glückauf“ Anthrazit Ibbenbüren e.V. wurde 2003 gegründet. Er entstand aus dem ehemaligen Werksorchester der PREUSSAG in Ibbenbüren. Der Musikverein setzt die bergmännische Tradition im Sinne des ehemaligen Werksorchesters fort. Der Verein besteht aus vier Abteilungen: den Nachwuchsorchestern, dem Sinfonieorchester, dem Blasorchester und dem Steigerchor. Im Sinfonieorchester sind derzeit etwa 45 Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Christopher Wasmuth aktiv.
Im Jahre 1987 wurde der Ruhrkohle-Chor gegründet. Zurzeit präsentieren 100 Sänger im Alter zwischen 23 und 75 Jahren ein vielfältiges und abwechslungsreiches musikalisches Programm. Rund die Hälfte der Sänger war noch im Bergbau, auch unter Tage, tätig. Aber ob Student oder Steuerberater, Polizist oder Physiker – Sänger aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen fühlen sich der Tradition des Bergbaus und der Chormusik eng verbunden. Seit 2010 ist Harald Jüngst der musikalische Leiter des Ruhrkohle-Chores.
Auf dem Programm steht unter anderem das berühmte Orchesterzwischenspiel aus der ebenso berühmten Oper „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni (1890). Außerdem geht es um Peer Gynt, eine norwegische Sagengestalt, zu der Henrik Ibsen ein Schauspiel und Edvard Grieg eine Schauspielmusik (1876) geschrieben haben. Jedem bekannt ist sicherlich auch die Oper „Aida“ von Giuseppe Verdi (1871) mit dem ebenso berühmten Triumpfmarsch, die im alten Ägypten spielt. Weiter geht es mit „Die diebische Elster“, einer halb komischen, halb tragischen Oper von Gioacchino Rossini (1817). Außerdem wird es märchenhaft: „Sadko“ ist eine Märchenoper von Nikolai Rimski-Korsakow (1897).
Eine der erfolgreichen Spielopern Albert Lortzings ist „Der Waffenschmied“ von 1846, der in einem verklärten Mittelalter in Worms spielt. Der Ruhrkohle-Chor singt daraus den „Chor der Schmiedegesellen“. Weiter geht es zu den „Lustigen Weibern von Windsor“ (Otto Nicolai, 1849) nach der gleichnamigen Komödie von William Shakespeare. In der Oper „Ernani“ von Giuseppe Verdi (1844) geht es um einen Adligen, der zum Räuberhauptmann geworden ist. Ebenfalls von Verdi ist auch „Viva la Gloria“ aus der Oper „Die Sizilianische Vesper“, eine der französischen Opern Verdis (von 1855).
Doch das Konzert bietet nicht nur Highlights aus den berühmten Opern dieser Welt, sondern auch das Musical „Carousel“ (1945/50) über verschiedene Liebesgeschichten ärmerer Leute: „You'll never walk alone“. Schließlich wird das Programm auch traditionell mit dem „Knappengebet“ von Walter Führer, einem Lokalkomponisten, und „Glückauf dem Bergmannsstand“ von Damian Hamm.