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Steigerchor

In erster Linie ist das Ziel des Chores die Pflege des bergmännischen Liedergutes. Aus der Gründerzeit im Jahre 1986 heraus bezeichnet sich der Chor als „Steigerchor“, da der erste Zusammenschluss ausschließlich aus Steigern (Aufsichtspersonen im Bergbau) bestand.  Heute sind alle Freunde des Chorgesangs, die die bergmännische Tradition des Chorgesangs  aufrecht erhalten möchten,  willkommen. Unter der Leitung von Wolfgang Lange probt der Chor mit seinen 35 Mitgliedern einmal wöchentlich. Bis zu fünfzehn öffentliche Auftritte werden im Jahr organisiert, wobei die traditionelle Barbaramesse im Dezember in der St. Agatha Kirche, Mettingen, den Höhepunkt darstellt.

Der Bergsängerchor

Als Vorläufer des Steigerchors gab es den Bergsängerchor.Im Jahre 1822 wurden zwei Chöre von je 24 unverheirateten Sängern gebil­det, die verheirateten hatten dafür offensichtlich keine Zeit. Bald wurden zwei Bergsängerchöre gebildet, einer für den Dickenberg, einer für den Schafberg

Als die Arbeitsverhältnisse schlechter wurden und die Sänger nicht rechtzeitig zu den Übungsstunden kamen, setzte man ‑ ein Jahr nach der Gründung ‑ die Stärke der Chöre von 24 auf 12 herab. Das konnte nicht gut gehen: Männerchöre mit nur 12 Sängern, dazu noch ungeschulte Stimmen, klingen nicht. Es kam, wie es kommen musste. Im Sommer 1825 war man gezwungen, den "Gesangsun­terricht" einstweilen ausfallen zu lassen; er sollte im Frühjahr wieder auf­genommen werden.

Es war der ausdrückliche Wunsch von Bergrat Otto Dreyer, der im Oktober 1933 neugegründeten Bergkapelle einen Bergsängerchor an die Seite zu stellen.

Als Leiter des Chores stand Bergobersekretär Karl Schreiber bereit.

Ein Aufruf vom 3. 3. 1934, dass sich alle sangesfreu­digen Werkskameraden zum gemeinsamen Singen einfinden möchten, hatte Erfolg. 35 Bergsänger fanden sich zur ersten Probe am Sonntag, dem 25. März 1934, ein. Es waren vertreten: jung und alt, hoch und niedrig, "Männer vom Leder und von der Feder", neben den beiden Betriebsführern mehrere Steiger, Hauer, Schlepper, viele Jung­bergleute, auch Prokuristen, Bürovorsteher und andere "von der Feder".

Karl Schreibers sachkundige und mit Humor durchsetzte Art, den Chor zu leiten, fand Anklang. 1935 hatte der Bergsängerchor bereits 71 Mitglieder.

Der Chor sang in den ersten Jahren nach seiner Gründung vor allem bei internen Veranstaltungen des Bergwerkes.

Der II. Weltkrieg beendete die Arbeit des Bergsängerchores.

Vom Biergesang zum Chorgesang

An einem Mittwochabend im März 1985 trafen sich in der Bergberufsschule (frühere Schafberger Volksschule) 52 sangesfreudige Männer zum ersten Probenabend eines neuen Chores. Probenleiter der ersten Stunde war Herrn Paul Epping.

Wie und warum kam es zur Gründung dieser Chorgemeinschaft?

Zu erwähnen sind hier zunächst die Feste und Feiern, die in den 80er Jahren von den und für die angestellten Mitarbeiter der Preussag AG Kohle veranstaltet wurden. Der Ring Deutscher Bergingenieure, in dem viele der technischen Angestellten Mitglied waren, feierte jährlich ein Frühlings‑ oder ein Herbstfest. Das Barbarafest, eine Veranstaltung der Preussag AG Kohle für alle Angestellten, war Anfang der 80er Jahre gerade wieder neu belebt worden, und die Aufsichtspersonen des Abbaus feierten jedes Jahr im Dezember ihre Nikolausfeier.

Bei der Nikolausfeier im Dezember 1984 geschah etwas Merkwürdiges. Auf einmal wurde in einer Thekenrunde die Frage diskutiert. Warum singen wir eigentlich immer nur im berauschten Zustand, wir könnten das nüchtern bestimmt wesentlich besser? Die Organisatoren dieser Nikolausfeier, der damalige Obersteiger Berlekamp und der damalige Betriebsführer Ullrich, versprachen in dieser Runde, sich nach einem geeigneten Chorleiter umzusehen und die Gründung eines Bergmannschores einzuleiten. Der Bergbaualltag hatte uns wieder, und die Angelegenheit schien fast vergessen. Da kam ein Aufruf am schwarzen Brett in der Steigerstube und in der Kaue: Erster Probenabend

Steigerchor, dieser Name sollte es sein.
Im März 1985 trafen wir uns zur Gründungsversammlung unseres Chores im Gastraum der Gaststätte Berghof.

Am 3.01.1986 fand in der Gaststätte Haus Berghof die erste Generalversammlung statt. Namensgebung für unseren Chor. Der Name „Steigerchor“ war favorisiert. Die Begründung dafür war: Alle Mitglieder des Chores seien im Aufsichtsdienst der Preussag AG Kohle beschäftigt Die allgemeine Anrede dieser Leute im Schacht wäre einfach Steiger. Diese alte und traditionsreiche Berufsbezeichnung sollte mit dem Namen des Chores verbunden sein. Die Mehrheit der Anwesenden entschied sich bei der abschließenden Abstimmung für den Namen Steigerchor.

Bereits im Jahre 1987 fand die Generalversammlung statt.

Repräsentant des Ibbenbürener Bergbaus

Ziel unserer Chorgemeinschaft ist in erster Linie die Pflege des bergmännischen Liedgutes. In der Zwischenzeit sind auch eine große Anzahl Lieder aus dem traditionellen Männerchorgesang in unser Repertoire aufgenommen worden. Seit dem Jahre 1996 wird die mittlerweile zum festen Bestandteil der St. Agatha­ Kirchengemeinde gewordene Barbaramesse.

Dirigent Paul Epping hatte mit uns fleißig verschiedene Bergmannslieder und ein paar Volkslieder eingeübt. Jeden Mittwochabend später dann am Montagabend traf sich unsere Sängerschar zu den Proben in der Bergberufsschule (alte Schafberger Volksschule) zum Übungsabend. Am 7. Dezember 1985 fand dann der erste Auftritt des Steigerchores auf der Barbarafeier statt.

Durch das Tragen des Bergkittels bei all unseren Auftritten und nicht zuletzt bei verschiedenen Aktionen zum Erhalt der Arbeitsplätze auf unserem Bergwerk wollen wir immer Repräsentanten des heimischen Steinkohlebergbaus sein. Daran werden wir auch in Zukunft festhalten.Wir haben es gemeistert oder geschafft.

Am 19. April 1986 fand der zweite Auftritt des Steigerchores aus Anlass des Frühlingsfestes des „Ring Deutscher Bergingenieure“ statt. Am 6. Dezember 1986 folgte dann der dritte zur Barbarafeier. Im Januar 1987, mitten in den Vorbereitungen für unseren Auftritt beim Frühlingsfest des RDB, das am 28. März 1987 gefeiert werden sollte, geschah etwas Unvorgesehenes. Unser Dirigent Paul Epping erkrankte schwer.

Die Chorproben wurden abgesagt. Bange Frage allerseits: War es das? Nein! Seit Mitte der 70 er Jahre wohnte im Schatten der „Von Oeynhausen‑Schachtanlage“ völlig arglos der Lehrer und Musikpädagoge Heinz Neumann. Er konnte als Chorleiter gewonnen werden.

Bleibt noch nachzutragen: Paul Epping ist von seiner Krankheit genesen. Er lebt heute als Rentner in Dreierwalde.


Musikverein "Glückauf" Anthrazit Ibbenbüren e.V.

Am 17. März 2003 trafen sich einige Mitglieder des Werksorchesters und Vertreter der Werksleitung der DSK Anthrazit Ibbenbüren GmbH (Ab Januar 2008 RAG). Zweck der Versammlung war die Gründung eines Musikvereins.

Das Werksorchester des Unternehmens sollte am 31. März 2003 aufgelöst werden. Daher wurde nach einem Weg gesucht, wie man das Orchester erhalten und weiterführen könnte. In der Versammlung wurde dann die Gründung des Musikvereins Glückauf Anthrazit Ibbenbüren e.V. beschlossen. Das Werksorchester war immer ein Botschafter des Steinkohlenbergbaus dieser

Region. Diese Tradition will der Musikverein fortsetzen. Da der Steigerchor in gleicher Weise Botschafter und Sympathieträger für unsere Bergbauregion ist, wurde er eingeladen, dem neu gegründeten Verein als selbständige Abteilung beizutreten. Das ist inzwischen geschehen, die Regularien, Vereinssatzungen etc., sind abgeschlossen. Unser Chor hat einen neuen, etwas längeren Namen erhalten. Steigerchor im Musikverein Glückauf Anthrazit Ibbenbüren e. V. Formal agieren jetzt Orchester und Steigerchor unter einem Dach. Beide Abteilungen werden in Zukunft auch musikalisch noch enger zusammenarbeiten.



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